Coenonympha arcania (Linnaeus, 1761)
Der Falter fliegt im unteren Moseltal hauptsächlich auf grasigen, mit einzelnen Sträuchern bestandenen Weinbergsbrachen. Stellenweise werden auch Säume und Böschungen besiedelt, sofern in deren unmittelbarer Nähe niedrige Gehölze vorhanden sind.
Das Weißbindige Wiesenvögelchen scheint Brombeerblüten als Nektarquelle zu bevorzugen. Im Allgemeinen wird die Art jedoch recht selten beim Blütenbesuch beobachtet.
Die Raupe frisst an verschiedenen Gräsern.
Da viele geeignete Lebensräume zunehmend verbuschen, ist das Weißbindige Wiesenvögelchen an der Untermosel als gefährdet anzusehen. Ferner wird die Art durch zu häufiges Mähen von Säumen und Böschungen beeinträchtigt.
Besiedelte Weinbergsbrachen können mittels extensiver Bewirtschaftung langfristig als Lebensraum gesichert werden. Es ist jedoch wichtig, einige Sträucher in den Habitaten zu erhalten, da diese als Sonnplatz und Revieransitz für die Art von großer Bedeutung sind. Daneben sollten Säume und Böschungen erst spät im Jahr gemäht werden.
Das Weißbindige Wiesenvögelchen ist sitzend praktisch nie mit offenen Flügeln anzutreffen. Häufig lassen sich die Falter jedoch dabei beobachten, wie sie eine Flügelunterseite perfekt zur Sonne ausrichten. Dieses Sonnverhalten zeigen unter anderem auch die übrigen Wiesenvögelchen, die Gelblinge und die Zipfelfalter.