Parnassius apollo vinningensis Stichel, 1899
Die Art besiedelt ausschließlich die sonnenexponierten Südhänge im unteren Moseltal. Besonders die Steilhänge oberhalb der Weinberge sowie die Trockenmauern stellen wichtige Habitatstrukturen dar. Weiterhin sind die Falter auf blütenreiche Saumbiotope angewiesen.
Zur Nektaraufnahme bevorzugt der Mosel-Apollofalter violette Blütenpflanzen, wie zum Beispiel Skabiosen-Flockenblume, Acker-Witwenblume oder Dost. Darüber hinaus konnte die Art unter anderem auch beim Saugen an Südafrikanischem Greiskraut und Weißem Mauerpfeffer beobachtet werden.
Die Raupen ernähren sich nahezu ausschließlich vom Weißen Mauerpfeffer. Sehr selten wird auch die Felsen-Fetthenne gefressen.
Der Mosel-Apollofalter wird seit Jahren immer seltener und steht gegenwärtig unmittelbar vor dem Aussterben. Hauptursache für seinen Rückgang dürfte vielerorts, aber nicht überall der Verlust seiner Lebensräume infolge der schleichenden Verbuschung der Südhänge sein. Weiterhin leiden die Falter jahrweise unter der klimawandelbedingten Zunahme von Dürreperioden und der damit einhergehenden Blütenarmut in den südexponierten Hängen. Zudem gibt es Befunde, die einen mittlerweile zu frühen Raupenschlupf infolge steigender Wintertemperaturen nahelegen. Nicht zuletzt werden die im Steillagenweinbau verwendeten Pflanzenschutzmittel, deren Ausbringung neben den Apollofalter-Lebensräumen mittels Hubschrauber erfolgt, als Rückgangsursache diskutiert.
Für den Erhalt der Art im Moseltal ist es unerlässlich, der Verbuschung in den einzelnen Habitaten entgegenzuwirken. Darüber hinaus sollte das Nahrungsangebot für die Falter durch das Ausbringen geeigneter Nektarpflanzen im Umfeld der besiedelten Südhänge verbessert werden. Hierbei gilt es zu beachten, dass Standorte gewählt werden, an denen die Pflanzen auch in Dürrejahren zur Blüte kommen. Ferner sind mögliche Gefährdungen durch den Klimawandel und durch die im Steillagenweinbau verwendeten Pflanzenschutzmittel zu erforschen, um ggf. weitere wirksame Schutzmaßnahmen vornehmen zu können.
Der Mosel-Apollofalter ist eine Unterart des Apollofalters und entstand durch räumliche Isolation. Im Unterschied zu seinen Verwandten besitzt er auf den Hinterflügeln meist nierenförmige anstatt runde rote Flecken.